Ötztaler Radmarathon 1.1.19
Der Ötztaler, für viele DAS Highlight im Rennkalender des Hobbyradsportlers! So auch für uns, nicht zuletzt, weil es das Heimrennen ist. Viele von uns kennen fast jeden Meter auf der 230 km langen Runde 😉
Und wie jedes Jahr werden schon lange vorher die Wetterprognosen genauestens verfolgt. Von Schneefall bis großer Hitze, mit allem muss gerechnet werden. An diesem 01. September sollten jedoch perfekte Bedingungen herrschen.
Unter den über 4.000 Startern befanden sich insgesamt 20 Mitglieder aus unserem Club; jeder mit unterschiedlichen Erwartungen, jedoch alle mit dem gleichen Ziel, die Runde gesund in Sölden abzuschließen.
Um 06:45 Uhr wurde mit einem Kanonenschuss dem nervösen Warten endlich ein Ende gesetzt. Die „Reise“ ging los. Erst ein paar Kilometer neutralisiert, dann jeder wie er wollte… Unsere stärksten Fahrer konnten sich gut im vorderen Feld, wo’s weniger hektisch und eng zuging, platzieren. Ein dichtes Feld und das Gefälle von Sölden bis Oetz ergeben meist hohe Geschwindigkeiten und erfordern äußerste Konzentration.
Von vielen fast unbemerkt, gelang es unserem Osttiroler Clubmitglied Martin Ludwiczek sich alleine nach vorne abzusetzen. Wie sich später herausstellte war das durchaus so von ihm geplant.
Endlich wurde der Kreisverkehr in Oetz erreicht und die hektische Anfangsphase war überstanden. Der erste von vier Pässen stand bevor. Ab hier galt es eine, für sich passende, Gruppe zu finden. Hannes Kapeller, Daniel Pechtl, Thomas Nagiller und Thomas Gschnitzer konnten sich in der ca. 40 Mann großen Spitzengruppe, die in diesem Jahr ziemlich geschlossen den Kühtai hinauf jagte, gut behaupten.
Kurz vor dem Pass warteten unsere fleißigen Helfer mit der ersten Verpflegung, also schnell Flaschen aufnehmen und rein in die sehr schnelle Abfahrt durchs Sellraintal. Irgendwie waren dort unsere drei Jungs Tom, Dani und Hannes schneller und konnten sich vom Feld lösen. Bei bis zu 120 km/h (don’t try this at home 🙂 ) war Kematen schnell erreicht. Dort sammelte man sich zu einer 10er-Gruppe. Darunter Mathias Nothegger, Ex-Profi Jonny Hoogerland und eben unsere drei Männer. Warten und in einer größeren Gruppe über den Brenner rollen oder offensiv, zu zehnt, weiterfahren? Nein, warten wollte man auf keinen Fall. Martin war unterdessen immernoch alleine voraus.
Durch gute Zusammenarbeit erreichte die Gruppe mit einem Vorsprung von ca. 1,5 min. Innsbruck. Kurz vor Matrei wurde Martin „eingesammelt“. Wahnsinn, wie weit er es solo geschafft hatte. In der Spitzengruppe waren wir nun mit 4 Mann vertreten. Sowas gab’s wohl selten, beim Ötztaler :-). Der Vorsprung betrug, laut Rennleiterinformation, mittlerweile 2 Minuten auf das sehr große Verfolgerfeld, indem sich ein Großteil der Siegesfavoriten befanden. Übern Brenner, hinunter nach Sterzing und weiter nach Gasteig, von dort wieder bergauf zum Jaufenpass.
Ab hier, im Anstieg zum Jaufenpass, war eine Fahrt in eigenem Tempo angesagt, immer in Voraussicht auf das Monster des Tages: das Timmelsjoch und wie erwartet, zerbrach hier die Gruppe. So trennten sich hier auch die Wege von Hannes, Daniel, Thomas und Martin. Alle 4 fühlten sich aber noch recht gut und erreichten zügig die Passhöhe. Nach und nach schlossen von hinten immer wieder einige der Top-Favoriten auf.
Nach der recht technischen Abfahrt, hinunter nach St. Leonhard, waren noch 1.800 hm zu überwinden. Ganz vorne im Feld hatte der Kampf um den begehrten Tagessieg längst begonnen.
Im unrhythmischen Abschnitt von St. Leonhard bis Moos, mit vielen steilen Rampen, zeigt sich immer wieder, wie schnell sich ein „ich fühl mich noch sehr gut“ in ein „es geht gar nichts mehr“ umwandeln kann 😉 . Thomas bekam ab hier leider immer stärkere Magenkrämpfe und konnte weder essen noch trinken, auch Daniel stand kurz vorm Aufgeben und auch bei Hannes lief’s nicht mehr ganz so rund.
Unterdessen konnte Martin solide und gleichmäßig Richtung Passhöhe kurbeln. Auch bei Thomas Nagiller lief es am Timmelsjoch richtig gut und konnte einen dem anderen überholen.
Hier geht es wohl allen Starten gleich, der Pass scheint unendlich, jeder kann es kaum erwarten, bis der Tunneleingang erreicht ist…
Insgesamt erreichten von den 20 gestarteten Club-Mitgliedern 19 das Ziel in Sölden. Alle blieben unversehrt! Persönliche Ziele wurden erreicht, übertroffen oder nicht erreicht, jedoch konnte sich am Ende jeder freuten!
Glückwunsch an alle Finisher die wieder gesund und voller Stolz im Ziel angekommen sind!
Als Belohnung durften wir uns dann auch über den 2. Rang in der Teamwertung freuen, in Anbetracht des starken Teilnehmerfeldes wieder eine sensationelle Leistung!
Vielen Dank an alle Helfer, Freunde, Fans entlang der Strecke, sowie unseren Sponsoren, die diesen Tag wieder zu einem unvergesslichen Tag werden liesen. Danke an Alois Fiegl und dem ganzen Team die seit Jahren hinter uns stehen und auch hoffentlich noch länger unser wichtigstes Standbein bleiben werden.
Alle Ergebnisse findet Ihr wieder auf der Homepage des Veranstalters!