Engadin Radmarathon
Nach dem verregnetem Dreiländergiro, dem sich nur unser wetterfester Tom stellte, startete heute mit Stefan, Siggi, Gabriel, Naggi, Dani fast das komplette Rennteam beim Engadin Radmarathon. Dani ging mit den Clubmitgliedern Derek und Marco bei der langen Strecke, 211 km und 3827 hm an den Start, während der Rest auf der kurzen Strecke kämpfte, 97 km und 1325 hm.
Um 04:00 Uhr klingelte schon der Wecker, nicht die feinste Zeit für einen Sonntag. Nach zweistündiger Anreise wurden noch schnell alle Startunterlagen im Rennbüro abgeholt und dann begaben sich unsere Rennfahrer schon in den Startblock. Beim Engadiner läuft alles ein bisschen lockerer ab und die Rennfahrer sind nicht so gestresst vor dem Rennen, wie bei anderen Marathons.
Eine Viertelstunde vor Start verabschiedete sich die Sonne dann endgültig und es fing an zu tröpfeln. In den Köpfen unserer Sportler war dann nicht mehr so viel von der Vorfreude übrig. Direkt nach dem Start ging es wie gewohnt den Ova Spin hinauf. Auch wenn der Pass nicht allzu viel Höhenmeter hat, kann er nach einem Kaltstart ziemlich wehtun.
5 Fahrer konnten sich an der Spitze absetzen und dahinter nahm eine große Gruppe die Verfolgung auf. Naggi und Stefan leistete viel Arbeit an der Spitze, um unser Ass auf der langen Strecke Dani, zu schonen. Siggi, Gabriel, Derek und Marco folgten eine Gruppe dahinter.
Auf den Forcola folgte dann die erste Tempoverschärfung von Naggi um die Gruppe ein bisschen auseinander zu reißen. Leider glückte dieses Unterfangen nicht und die Gruppe war mit ca. 50 Fahrer immer noch riesig.
Am Berninapass folgten dann die nächste Tempoverschärfung von anderen Fahrern und unsere Jungs hatten Mühe zu folgen, doch sie erreichten die Passhöhe mit der ersten Verfolgergruppe. In der Abfahrt gasten Dani, Stefan und Naggi dann ordentlich an und die Gruppe wurde doch kleiner.
Das Engadin hinaus gestaltete sich dann ziemlich schwierig, weil bis auf unsere Jungs, Gschnitzer Tom (Transalppartner von Dani) und noch zwei drei Fahrer keiner vorne arbeiten wollte. Zweitweise funktionierte der Kreisel ganz gut, aber dann waren auch wieder ein paar unwillige dabei.
Auf den letzten Kilometern folgten dann immer wieder Attacken um die Gruppe zu trennen. Dies gelang heute jedoch niemand. Zwei Kilometer vor dem Ziel kämpften dann ca. 25 Radler um die ideale Sprintposition. Naggi versuchte am Anfang noch mit zuhalten, merkte jedoch gleich, dass die viele Führungsarbeit heute zu viel Körner gekostet hat und Sprinter ist er ja sowieso keiner, behauptet er zumindest!
Stefan hatte auf das letztjährige Erlebnis (Sturz an der Rennspitze mit Naggi, zwei Kilometer vor dem Ziel) auch keine Lust mehr zu sprinten und so fuhren sie gemeinsam am Ende der Gruppe ins Ziel. In der Gruppe dahinter folgen auch gleich Gabriel und Siggi.
Mit der Leistung sehr zufrieden, kamen unsere Jungs beim Blick auf die Ergebnislist doch ein bisschen zum Grübeln, weil nur 30 Sekunden auf die Spitze gefehlt hätten.
Der kurze Wehmut war aber spätestens bei der Siegerehrung weg geblasen, als wir als Sieger der Mannschaftswertung aufgerufen wurden!
Während unsere Jungs zufrieden die Heimreise antreten, kämpften Dani, Marco und Derek noch auf der langen Strecke.
Gleich zu Beginn auf den Flüelapass konnte sich hier eine kleine Gruppe absetzen, mit dabei auch Dani und ein wenig dahinter Marco und Derek. Oben am Pass angekommen ging es für die 6 köpfige Spitzengruppe mit vollgas in Richtung Davos und dem schwersten Brocken des heutigen Tages, dem Albulapass mit ca. 1400 HM entgegen. Die Spitzengruppe harmonisierte sehr gut und so konnte der Vorsprung auf die weiteren Verfolger gut ausgebaut werden. Die ersten 500 HM war für Gruppe noch gut beisammen, erst eine Tempoverschärfung seitens des Transalppartners von Daniel brachte die Gruppe zum bröckeln.
Auch Daniel konnte das Tempo irgendwann nicht mehr mitgehen und musste abreißen lassen. Alleine versuchte er nicht allzu viel Zeit zu verlieren, auch wenn die Motivation bald gegen Null ging. Kurz vor Passende konnte dann aber wieder ein Fahrer eingeholt werden, dem das Tempo wohl ebenfalls zu hoch gewesen sein musste.
Das letzte 30km Flachstück uns Ziel wurde dann nochmals alles gegeben und zur Belohnung reichte es auch wieder für eine Platzierung am Podest. AK 3 und Gesamt 5. Marco und Derek drückten ebenfalls ordentlich aufs Gas und somit konnten sich die 3 noch den sensationellen 2 Rang in der Teamwertung sichern. Alles in allem ein wirklich sehr schöner Marathon, den man keinesfalls unterschätzen darf. Gratulation auch an den Veranstalter, hier hat wirklich alles gepasst und für die vielen Baustellen kann ja keiner was dafür.